Rohrleitungskorrosion und gesundheitliche
Gefahren durch Wasserschaden
Unzählige Keller- und Heizräume wurden durch dieses Hochwasser wieder überflutet. Was bleibt sind Schlamm und Nässe. Der Schlamm kann im nassen Zustand verhältnismäßig leicht wieder entfernt werden. Die Feuchtigkeit hingegen bleibt nicht selten ein Dauergast in den Kellerräumen. Entgegen der weitläufigen Meinung vieler Hausbesitzer reicht ein Austrocknen mit entsprechenden Gerätschaften nicht aus. Die Räume und das Mauerwerk mögen zwar trocken sein, aber etwas wird so gut wie immer übersehen: die verbleibende Feuchtigkeit in der Isolierung der Haustechnik. Dies kann erfahrungsgemäß gesundheitlich und auch finanziell verheerende Folgen haben.
Bei der ersten Schadensüberprüfung oft nicht sichtbar, beginnt bereits die Korrosion der Rohrleitungen, die sich unter Umständen erst Jahre später in Form von plötzlich auftretenden Störfällen, undichten Rohren, Rohrbrüchen und den daraus entstehenden erneuten Wasserschäden, bis hin zu Brandausbruch und Explosionen auftreten können.
Das in die Isolierung eingedrungene Wasser kann sehr schlecht bis gar nicht wegtrocknen und es bilden sich aggressive Ablagerungen auf den Rohrleitungen, manche Dämmstoffe setzen dann ihrerseits Säuren und Salze frei, vor allem die lange Zeit übliche Glaswolle (Stichwort: Glaskorrosion). Bei Rohrtemperaturen über 100° C bleibt zwar die Temperatur des Isoliermaterials kälter als das Rohr, anstehendes Wasser verdunstet jedoch an der heißen Rohroberfläche und hinterlässt weitere aggressive, salzige Rückstände, die das Rohrmaterial regelrecht zerfressen. Das Rohr „rostet“ durch.
Bei Wasserschäden wie dem letzten Hochwasser steht in den meisten Fällen der Heizkeller unter Wasser und die Technik muss ausgewechselt werden. Die Rohrleitungen und deren Isoliermaterial bleiben oft unangetastet, da sie von außen meist keine Beschädigungen aufweisen. Bitte versäumen Sie es nicht, auch die komplette Dämmung der Leitungen überprüfen und gegebenenfalls erneuern zu lassen. Die Kosten für diese Isolierarbeiten betragen nur einen Bruchteil der gesamten Heizanlage. Diese Investition schützt Sie jedoch vor den Spätfolgen, wie z.B. einem erneuten Wasserschaden durch einen Rohrbruchs und auch den enormen Kosten, die der Austausch eines durchgerosteten Leitungssystems verursacht.
Der geschätzte Schaden von ca. 80 Milliarden Euro pro Jahr in Haushalten und Unternehmen kann zu mindestens einem Drittel mit dem qualitativ geeigneten Material und seiner sachgemäßen Verarbeitung durch geschultes Fachpersonal vermieden werden.
Die möglichen gesundheitlichen Gefahren dürfen natürlich auf keinen Fall außer Acht gelassen werden. Während die Korrosion die Leitungen schädigt und zersetzt, so bleiben auch die mit dem Hochwasser angeschwemmten Keime, Bakterien und Schimmelsporen nicht untätig, vor allem sobald sich die Temperatur im Keller z.B. durch Heizgeräte, die eigentlich zur Trocknung dienen sollen, erhöht. Spätestens sobald die Heizperiode wieder beginnt entwickelt sich zwischen der Außenhülle der Rohrisolierung und dem Rohr selbst der oben beschriebene Kreislauf, der auch die Korrosion antreibt. Das feuchtwarme Klima innerhalb der sichtbaren Außenhülle der Isolierung und dem Rohr bietet zugleich gute Wachstumsbedingungen für die in die Isolierung eingeschwemmten Bakterien und Sporen.
Isolier- und Dämmmaterialien für Haustechnik werden mittlerweile (leider sehr oft ganz ohne oder ohne ausreichende Beratung über Zweck und sachgemäße Montage) in vielen Baumärkten angeboten. Auch wenn Ihnen der Preis für die Ware als angemessen erscheint, raten wir Ihnen jedoch zu einem Preisvergleich in einem Isolierfachbetrieb vor Ort, da sich Qualität und Konditionen der angebotenen Produkte oft sehr deutlich voneinander unterscheiden. Manche Produkte ähneln sich rein äußerlich sehr stark, weisen jedoch unterschiedliche Eigenschaften bezüglich der Anforderungen wie Temperatur und Einsatzgebiet auf.
Die individuelle Beratung und die Ausführung der Isolierarbeiten durch einen spezialisierten Fachbetrieb garantiert Ihnen nicht nur eine einwandfreie Dämmung nach der Energieeinsparverordnung (kurz: EnEV), sondern hilft Ihnen auch die Wärmeemission zu verringern und somit Ihre Heizkosten zu senken.
Eine Definition von Korrosion:
Die DIN EN ISO 8044 definiert Korrosion wie folgt:
„Korrosion, die Reaktion eines metallischen Werkstoffes mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffes bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines metallischen Bauteils oder eines ganzen Systems führen kann. In den meisten Fällen ist die Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie chemischer oder metallphysikalischer Natur sein.“